„Dieses schöne Monument ist für jeden, der diesen freundlichen Friedhof betritt, eine stumme Bitte, derjenigen zu gedenken, die durch Hunger oder Kälte im rauen Norden Russlands geblieben und denen nicht einmal in geweihter Erde zu ruhen gegönnt war“. Mit diesen Worten enthüllte der Traunsteiner Stadtkooperators Joseph Reisenberger den Obelisk auf dem damaligen städtischen Friedhof am 15. Oktober 1837.
Napoleons Feldzug anno 1812 gegen Russland war eine Katastrophe. Nicht nur für die bayerische Politik sondern vor allem für die 35.000 beteiligten bayerischen Soldaten, von denen nur etwa 10 % überlebten. Kein Wunder, dass es nicht die königl.-baierische Regierung war sondern der „Verein der verabschiedeten Soldaten“ — also die Veteranen selbst — die sich ihr eigenes Denkmal errichten mussten.
175 Jahre später fand vor dem frisch renovierten Obelisk im Stadtpark eine Gedenkfeier statt. Die Renovierung eines der ältesten Kriegerdenkmale Bayerns übernahm der Förderverein Alt-Traunstein. Der 1,5 Tonnen schwere Obelisk wurde 1837 in der Maxhütte Bergen gegossen. Die Restaurierung bereitete den Spezialisten der Regensburger Firma Haber & Brandner einiges Kopfzerbrechen. Insgesamt mussten rund € 40.000 aufgewendet werden bis der Obelisk wieder in altem Glanz erstrahlen konnte. Die Finanzierung erfolgte über Spenden, Zuschüsse der Stadt Traunstein und dem Landesamt für Denkmalpflege. Der Förderverein steuerte insgesamt ca. € 12.000 aus Eigenmittel bei.