Da der Abriss der beiden Turnhallen ohnehin anstand, kam für die Nutzung des Geländes zusammen mit dem anschließenden Park der Stadt theoretisch eine Bebauung im Rahmen des Denkmalschutzes oder eine Freifläche, als Park gestaltet, in Betracht. Nach § 34 Bay. Bau. Ges. und Artikel 6 des Denkmalschutzgesetzes wäre eine Bebauung in Größe der Franz-Eyrich-Halle denkbar. Aber auch dies wurde vom LfD und der Reg.v.Obb. abgelehnt. Die Hallen dürfen abgerissen werden, aber „ersatzlos“. Herr Kösterke zeigte sich von dieser Entscheidung enttäuscht; die Investoren eines Tagungshotels, die zusammen mit Ex-OB Kösterke in München waren, haben daraufhin die Arbeiten für einen Bebauungsplan, der zur Erlangung von Baurecht erforderlich ist, eingestellt und sind vom Kauf zurückgetreten. Auch der Notar kennt die Rechtslage und hat es abgelehnt, den Kaufvertrag zu unterschreiben. 

Um den TVT nicht hängen zu lassen, sieht sich die Stadt in der Verpflichtung, das Gelände zu erwerben, was auch auf der Stadtratssitzung am 4.10.14 von der Mehrheit der Räte bestätigt wurde. Die Stadt kann dies aus ihren Haushaltsmitteln bestreiten und dafür ca. € 600.000,- für den Ankauf und nach eigenen Angaben ca. € 450.000,- für den Abriss ausgeben; ein Geld, das sie nicht hat. Sie würde dann, wie üblich, ein Planungsbüro mit der weiteren Nutzung des Areals beauftragen und der Stadtrat beschließt, was dann zu geschehen habe. Oder sie nimmt die Zuwendung des Fördervereins an, wie in seinem Angebot an die Stadt festgehalten. Dort steht, dass er die Abbruchkosten übernimmt und dass ein Arbeitskreis gebildet wird, der Vorschläge für die Nutzung erarbeitet. Diese müssen allerdings der Satzung des FAT entsprechen, d.h. einen historisch, salinarischen Hintergrund haben. Weiter steht in dem Angebot, dass der FATS zusammen mit der Stadt Spenden aus der Bürgerschaft einwerben will, um den Salinenpark zu gestalten, falls die zugesagte € 1 Mio. nicht ausreicht. Die Stadt Traunstein würde ihre Planungshoheit auch bei Annahme der Spende behalten. Unkalkulierbare Kosten kämen auf sie nicht zu. 

Leider waren die Ratsmitglieder bei ihrer Entscheidung zum TVT-Areal unvollständig informiert. Schon beim ersten Mal als sie über ein Hotelprojekt mehrheitlich entschieden fehlten ihnen Detailkenntnisse. Beim zweiten Mal hätten sie alle Details wissen können. Aber die Mehrheit der Stadträte konnte sich trotzdem nicht für das Projekt entscheiden und stimmte einem Antrag des Fraktionsvorsitzenden der CSU auf Vertagung zu. Nun soll die Entscheidung in der Sitzung am 23.10.2014 fallen. 

Es ist bedauerlich und traurig festzustellen, wie wenig kulturelle Belange in der Diskussion des Stadtrates eine Rolle spielen. Es geht doch nicht um 1 Million hin oder her, sondern um die Bewahrung und zur Schau Stellung unseres kulturellen Erbes. Das ist nicht auf Heller und Pfennig berechenbar, aber langfristig eine gute Investition in die Entwicklung unserer Stadt. 

Gerne wollen wir aber die Ideen, die wir in den Arbeitskreis „Salinenpark“ für die 400-Jahrfeier einbringen wollen, näher spezifizieren: 

  1. Freilegung der Fassaden von Albertistock und Rupertistadel (Hecken weg, freie Sicht).
  2. Den Salinenweg mit Inhalten füllen: z.B. Wasserrad mit Reifenstuelpumpe, ein Stück Soleleitung.
  3. Kleines Salzmuseum in der alten Schmiede am Westende des Albertistocks mit Filmvorführraum, einem Panorama, auf dem per Knopfdruck ein Beamer z.B. den Verlauf der Soleleitung mit Pumpstationen zu verschiedenen Zeiten darstellt.   

Sollte sich die Stadt um die Landesgartenschau erneut bewerben wollen, so ist es nach Aussage der Bewerbungskommission unabdingbar, dass die drei zentralen Grundstücke im Besitz der Stadt sind und nachhaltig begrünt werden: der Karl-Theodor-Platz, das TVT Gelände und die Salzmanninsel. Bei der Gestaltung des K.-T.-Platzes denken wir an eine neue Fassade mit Hotel an der Westseite, sowie mit Tiefgarage unterkellert. 

Die Spende des Fördervereins Alt-Traunstein e.V. beläuft sich auf 1 Million €. Damit kann das Grundstück des TVT für € 600.000 gekauft werden. Die Abrisskosten liegen laut schriftlichem Angebot bei € 200.000. Es verbleiben für die Ausgestaltung des Parks noch ca. 200.000, was auf alle Fälle ausreicht. 

Auf die Stadt kommen keine weiteren Kosten zu.

Wir vier Unterzeichner dieser Informationen konnten in der Kürze der Zeit keine Legitimierung durch unsere Mitglieder bzw. Beiräte unserer Vereine einholen und unterschreiben deshalb als Privatpersonen. 

Richard Kraft             Hans Helmberger               Otto Huber              Dr. Dietrich v. Dobeneck


Die Presse war nicht immer hilfreich. 

Auf Grund der — zumindest am Anfang — etwas einseitigen Berichterstattung versuchte der Förderverein Alt-Traunstein e.V. mit Leserbriefen über den Sachverhalt aufzuklären. Leider wurden diese Leserbriefe von der Redaktion nicht angenommen. Letztendlich blieb nichts anderes übrig als sich mit bezahlten Anzeigen an die Öffentlichkeit zu wenden.


Presseberichte:

Neues Hotel soll Salinenhöfe heißen

Salinenstraße einzige attraktive Zufahrt in die Stadt

400 Jahre Soleleitung

Unser kulturelles Erbe ist nicht verhandelbar.

Pläne für Hotelprojekt in der Au sind geplatzt.

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